Wie wohl mittlerweile auch bis zum Letzten durchgedrungen sein dürfte, hat man sich auf Seiten von Credit Suisse nun dazu durchringen können, hinsichtlich des Umgangs mit dem Euro vom einstigen Bullen zum Bären. Nachdem man in der Schweiz noch Mitte des vergangenen Jahres eher optimistisch in die Zukunft schaute, korrigierte man diese Aussagen nun und erwartet laut offiziellen Firmensprechern, dass man mit dem stärksten Jahresverlust der Gemeinschaftswährung seit über zehn Jahren zu rechnen habe.
Die Erwartungen von Credit Suisse
Auch die ersten Prognosen für das bereits laufende Jahr 2014 wurden bekannt gegeben. Demzufolge wird mit einem nicht unerheblichen Rückgang des Euro-Kurses von immerhin zehn Prozent ausgegangen. Damit läge der Wert dann auf 1,24 Dollar, wobei gegen Ende 2013 selbiger noch mit 1,3743 Dollar notiert wurde.
Hierbei handelt es sich sogar noch um eine niedrigere Zahl, als dies laut der Median-Schätzung von 1,28 Dollar der Fall war. Diese ergab sich aus einer Umfrage des Konzerns Bloomberg, an dem über 40 Analysten teilnahmen. Besonders erschreckend ist dieser Wert, wenn man beachtet, dass diese seit dem Jahr 2005 nicht mehr um zehn Prozent gesunken ist.
Blickt man zurück auf den Juni 2013, dann stellt man fest, dass selbst hier ein Wert von 1,30 Dollar für den Euro verzeichnet wurde. zum damaligen Zeitpunkt hatte man sich im Hause Credit Suisse darauf verständigt, bis zum Jahresende eine entsprechende Erhöhung auf 1,38 Dollar vorzufinden.
Die Median-Schätzung hingegen sah einen Rückgang auf 1,27 Dollar vor. Entgegen all dieser Prognosen verstärkte sich die Währung um 5,6 Prozent.
Die Beweggründe in der Prognose
Das eigentlich spannende an dieser Prognose sind die Hintergründe für selbige. So erwartete man einen deutlich schwächeren Euro-Kurs, da man davon ausging, dass die Wirtschaft in der Europäischen Union um gut 1,8 Prozent den Vereinigten Staaten von Amerika im Zeitraum zwischen den Jahren 2013 und 2015 hinterherhinken würde.
Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, meldete sich daraufhin zu Wort und ließ am 5. Dezember verlauten, dass man die Leitzinsen nach eigenen Aussagen für einen längeren Zeitraum auf einem niedrigen Niveau halten möchte. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass die Inflation im November noch bei 0,9 Prozent lag und somit deutlich unterhalb der eigentlichen Preisstabilitätsnorm der EZB anzutreffen war.
Die Reduktion der Anleihenkäufe
Nachdem man am 18. Dezember eine Sitzung der US-Notebank abgehalten hatte, kündigte man kurzerhand an, dass die monatlichen Anleihenkäufe im Hinblick auf das Gesamtvolumen von immerhin 85 Milliarden Dollar um 10 Milliarden Dollar reduziert werden.
Das Programm soll nach jetzigen Aussagen noch bis in den Dezember 2014 fortgeführt werden. Positiv vermerkt werden kann an dieser Stelle, dass das Wachstum im Euro-Raum nach nunmehr sechs Quartalen endlich wieder Fahrt aufnahm, was positiv in die Zukunft blicken lässt.