Wer eine Erfindung schützen möchte, hat ein großes Interesse daran, diese in einem reibungslosen Verfahren schützen und patentieren zu lassen. Patente können zügig anerkannt werden und Marktreife erlangen, sofern Sprachwissenschaftler diese professionell übersetzen und beglaubigen.
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Was ist ein Patent?
Das Herzstück eines Patents besteht in der Beschreibung einer Erfindung und informiert über Materialien und Anwendbarkeit. Im deutschen Patentgesetz (PatG) sowie in formalen Richtlinien wird die Patentbeschreibung, welche für die Patentanmeldung obligatorisch ist, geregelt.
- Sofern es sich um eine fremdsprachige Patentanmeldung handelt, muss deren Übersetzung innerhalb eines Vierteljahres vorliegen.
- Ist es eine Patentanmeldung in englischer oder französischer Sprache, kann die deutsche Übersetzung innerhalb von maximal 12 Monaten nachgereicht werden. Diese Frist ist unbedingt einzuhalten, da die Patentanmeldung sonst zurückgenommen werden kann.
Bei der Beschreibung eines völlig neuen Produktes werden innovative Wortschöpfungen benötigt. Eine perfekte Patentübersetzung enthält also eine sorgfältig ausgewählte Terminologie. Deshalb arbeiten in solch einem Falle nicht selten zwei muttersprachliche Fachübersetzer zusammen.
Worauf muss man bei einer Patent-Übersetzung achten?
Neben der Übersetzung ist hier sorgfältiges Korrekturlesen relevant, um sowohl in Bezug auf den Inhalt, als auch hinsichtlich der sprachlichen Gestaltung höchste Qualität in dem entsprechend zertifizierten Verfahren ( ISO 17100) zu garantieren. Die Aufgabe des zweiten Übersetzers ist daher vorrangig sprachliche, inhaltliche und orthographische Fehler zu korrigieren. Diese Zusammenarbeit zweier spezialisierter Übersetzer dient der Qualitätssicherung.
Wer darf eine Patentübersetzung durchführen?
- Damit sie vom Deutschen Patent-und Markenamt gemäß der Patentverordnung anerkannt wird, muss die deutsche Übersetzung entweder von einem öffentlich bestellten Übersetzer oder einem Patentanwalt angefertigt werden.
- Eine Besonderheit bei Patentübersetzungen ist, dass es hier sowohl um viel Geld geht als auch darum, geistiges Eigentum ausreichend zu schützen. Im Vorfeld einer Patentanmeldung wird schließlich ein großes Leistungsvermögen in Forschung und geschäftliche Prozesse investiert, um best mögliche Ergebnisse zu erzielen.
Eine passgenaue eindeutige Übersetzung unter Berücksichtigung formaler und inhaltlicher Aspekte des Originaltextes trägt daher entscheidend zum geschäftlichen Erfolg es Auftraggebers bei. Dank einer qualitativ hochwertigen Patentübersetzung kann sich ein Unternehmen weltweit auf dem Markt durchsetzen sowie deutlich an Ansehen und Vertrauen gewinnen.
Übersetzungen von Patenten müssen nicht nur sprachlich einwandfrei sein. Auch Fachkenntnisse im Bereich der Technik sind für den Übersetzer Pflicht.
Fachwissen im jeweiligen Bereich ist eine wichtige Basis
Daher eignen sich Patentübersetzer spezielles Wissen aus den Bereichen Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Medizin sowie aus der IT – Branche an. Alle übersetzen explizit in ihre jeweilige Muttersprache und können umfassende Erfahrungen im Umgang mit technischen Texten bzw. in der Patentübersetzung nachweisen.
- Benötigt beispielsweise ein Auftraggeber eine Patentübersetzung aus dem Ingenieurswesen,so gilt es zunächst einen erfahrenen Übersetzer aus diesem Fachbereich zu finden und zu beauftragen.
- Ist die Patentbeschreibung aus dem Deutschen ins Französische zu übersetzen, so wird in einem solchen Falle aus diesem Fachbereich ein erfahrener Übersetzer gewählt, dessen Muttersprache Französisch ist. Er sollte mindestens seit 5 Jahren Fachübersetzungen für Ingenieure anfertigen.
Werden Patente für gerichtliche Vorgänge benötigt, um den Stand der Technik festzustellen, dient eine Übersetzung in manchen Fällen lediglich zu Informationszwecken. Dann muss so wörtlich wie möglich übersetzt werden und inhaltliche, formale und stilistische Merkmale sollten im Originaltext und dessen Übersetzung sehr nah beieinander liegen.
Für eine Patentanmeldung muss der Übersetzer ein sehr fundiertes Wissen und ein ausgeprägtes Verständnis haben, damit er problemlos die Unterschiede zwischen Vorgaben, Praxis und Gesetzen verschiedener Marken-und Patentämter nachvollziehen und auch detailliert für andere darstellen kann.
Mitunter kommt es vor, dass Patentanwälte keine vollständige Übersetzung von Fachtexten wünschen. ihnen ist es nämlich wichtig, sich zunächst ein erstes Bild über den Stand der Technik zu machen. Erfahren sie bei dieser Gelegenheit, dass ein Patent oder Fachbeitrag für sie von Interesse ist, lassen sie das Dokument komplett übersetzen. Andernfalls geben sie lediglich Auszüge daraus beim Patentübersetzer in Auftrag.
Selektive Übersetzungsdienstleistungen beantworten also Fragen seitens der Auftraggeber. Übersetzt werden dann Inhaltsverzeichnisse, Überschriften, Ansprüche oder Fachbegriffe. Experten im Bereich Patentübersetzungen fertigen folglich auch Zusammenfassungen von Patentlösungen an.
Fragen als Basis für die Übersetzung
- Zur Vorbereitung einer entsprechenden Übersetzung nehmen Übersetzungsbüros auch Listen mit detaillierten Fragen entgegen. Diese werden von Patentübersetzern sorgfältig geprüft und fachkundig beantwortet.
- Zusätzlich übersetzen sie einzelne ausgewählte Paragraphen oder Patentansprüche, und zwar dann, wenn diese für eine bessere Einschätzung der Fakten besonders relevant erscheinen.
- Die Vorteile bei selektiven Übersetzungsdienstleistungen für den Kunden liegen auf der Hand, erhält er doch die von ihm benötigten Informationen kompakter, schneller und natürlich günstiger als bei einer Übersetzung aller Dokumente.
Alleinstellungsmerkmale bei der Patentübersetzung
Wer ein einzigartiges Produkt oder innovative Technik entwickelt, hat in beiden Fällen ein begründetes Interesse daran, sein geistiges Eigentum schützen zu lassen. Hierzulande benötigt man dann ein Patent. Da kein internationales Patentsystem existiert, braucht man zusätzlich eine Patentübersetzung.
Sobald diese vorliegt,kann das Patent auch im Zielland angemeldet werden. An die Übersetzung eines Patents in Form einer professionellen Patentübersetzung werden hohe Anforderungen gestellt. Es ist selbstverständlich, dass der Übersetzer grundsätzlich tadellose Arbeit leisten muss.
Liefert der Übersetzer keinen einwandfreien Text, gestaltet sich die Anerkennung des Patents im Zielland womöglich problematisch. Entscheidend ist bei der Textgestaltung angemessenes Fachvokabular zu verwenden und auf korrekte Zeichensetzung und geeignete Syntax zu achten.
- Weiterhin muss der Übersetzer fundierte Kenntnisse bezüglich des Rechtssystem im Zielland und auch technisches Wissen haben.
- Beim Übersetzen ist der Ausgangstext sprachlich sehr präzise umzusetzen und Form wie Inhalt des Originals sollten in der Fremdsprache nahezu 1:1 übernommen werden.
Von freien Formulierungen ist abzuraten, selbst vor Synonymen sollte der Übersetzer sich hüten. Es empfiehlt sich weiterhin, auf Terminologiedatenbanken zurück zu greifen, diese intelligent einzusetzen und regelmäßig zu pflegen. Schon der kleinste Fehler kann den gesamten Schutzraum des Patents beeinträchtigen. Umso wichtiger sind daher exaktes Arbeiten und ein ausgeprägtes technisches Verständnis bei Patentübersetzern.
Rechtssystem als wesentliche Basis
Zu sehr dürfen sie auch nicht auf das Original fixiert sein,denn das Patent muss vor dem Hintergrund des ausländischen Rechtssystems betrachtet werden. Manchmal erfordert dies ein rechtliches Nachjustieren,um zu vermeiden, dass ein Patent infolge des mangelnden rechtlichen Bezugs zum Zielland dort nicht zugelassen wird.
- Dreh-und Angelpunkt der Patentschrift ist der Patentanspruch. Er definiert exakt das Ausmaß des durch ein Patent gewährten Schutzes. Oft ist der Patentanspruch bereits in der Originalsprache selbst für Muttersprachler schwer zu begreifen.
- Für den Patentübersetzer ist es daher durchaus kein leichtes Unterfangen, die Patentansprüche getreu ihrer Bedeutung in die Zielsprache zu übertragen. So geschieht dies ausschließlich durch entsprechend qualifizierte und ausgebildete Fachexperten.
- Wer ein Patent anmelden will, benötigt ggf. eine Übersetzung und muss bei einer Auftragsvergabe vor allem darauf achten, dass vor allem die Patentschrift unbedingt zu übersetzen ist.
Diese enthält schließlich wesentliche Informationen, welche die Erfindung definieren. Neben einer detaillierten Beschreibung umfasst sie den technischen Hintergrund, Ausführungsformen der Erfindung, evtl. Skizzen und die Patentansprüche selbst. Relevante Texte für die Übersetzung außer der Patentschrift sind-sofern vorhanden-eingereichte Änderungen oder der Schriftverkehr mit zuständigen Behörden, so etwa die Antworten auf Prüfbescheide.
Die genannten Dokumente sind oft dann wesentlich, wenn sich die rechtlichen Rahmenbedingungen im Zielland grundlegend von den eigenen unterscheiden. Dann stellt das Patentamt entsprechende Forderungen.
Natürlich wird ein Patent vor der endgültigen Anmeldung umfassend geprüft. Sollten die Prüfer das Patent aufgrund etwaiger Mängel beanstanden, kann das Patentrecht nicht wie gewünscht erteilt werden. Dem Anmelder wird dann ein Prüfbescheid mit einer detaillierten Auflistung aller Mängel zugestellt. Diese Bescheide müssen in der Sprache des Landes verfasst sein, in dem das Patent zuvor angemeldet wurde
Nur eine vollständig korrekte Übersetzung garantiert, dass die Marken oder das Produkte geschützt sind. Patentübersetzer tragen daher für ihre Arbeit eine besonders hohe Verantwortung und sind sich bewusst: Diskretion ist ihr Unique selling point. Nur auf diese Weise werden sie sich langfristig auf dem Markt gegenüber der Konkurrenz durchsetzen.