Der Schweizer Pharmakonzern Roche hofft, gemeinsam mit der Biotechfirma Regeneron aus Amerika einen überzeugenden Erfolg in der Bekämpfung des Coronavirus zu erreichen. Ende Juli war dieses zudem mit einem weiteren Medikament namens Actemra, an den hohen Hoffnungen gescheitert.
Der Pharmakonzern Roche aus Basel und das US-Biotechnologieunternehmen Regeneron sind im täglichen Geschäft jedoch Konkurrenten, doch bei jener Bekämpfung des Coronavirus spannen diese beiden Unternehmen nun zusammen. Ein Beispiel zeigt wieder einmal, welche Kooperationen durch die hohen Bedrohungen aufgrund Covid-19 in dieser Branche ermöglicht werden, in dieser sonst stark um Marktanteile ringt.
Die Erprobung einer prophylaktischen Wirkung
Die Kollaboration sieht an dieser Stelle vor, dass die zwei Unternehmen ein denkbares Medikament gegen Sars-CoV-2 zusammen weiterentwickeln und mit vereinigten Kräften für die Versorgung auf der ganzen Welt produzieren. Jenes Präparat ist eine Verknüpfung zweier monoklonalen Antikörpern und entstammt aus den Laboren des Unternehmens Regeneron.
Auch weitere Antikörper und viele andere Wirkstoffe werden derzeit in der Branche zur Behandlung des Virus Covid-19 erprobt. Der Ansucher von Regeneron gilt nach der Schätzung von Marktbeobachtern aber als sehr vielversprechend.
Dies hängt vor allem mit der bis dahin anscheinend vielversprechenden Wirkung als Medikament bei den akut erkrankten Patienten zusammen. Diese Medikamentenhersteller sind auch guter Dinge, den Wirkstoff zukünftig prophylaktisch verwenden zu können. Daher sollen auch noch gesunde Personen hiermit präventiv versorgt werden, die im gleichen Haushalt mit Covid-19-Erkrankten zusammenleben.
Augenblicklich befinden sich mehrere Studien in Phase II und III der klinischen Entwicklung in der Medikamentenausführung. Die ersten Resultate zu den fortgeschrittenen Aufklärungen sollen nach Regeneron noch September vorliegen. Wenn sie die notwendige Sicherheit bei einer Behandlung und auch eine ausreichende Wirkung bestätigen, will dieses Unternehmen noch vor Ende des Jahres die Gesundheitsbehörden um die schnelle Marktzulassung ersuchen.
Die Erprobung nach Gilead
Aufgrund des hohen medizinischen Bedarfs an Medikamenten gegen das Virus haben bereits andere Produkte von übereilten Bewilligungen profitiert.
- Das wohl bekannteste Beispiel ist hierfür auch das Medikament Remdesivir, das auch von der Biotechnologiefirma Gilead Sciences aus Amerika herausgegeben wird.
- Diese hatte schon im Mai von der Gesundheitsbehörde FDA das Licht für eine Einführung am Markt bekommen.
Das Unternehmen Regeneron, welches mit der Firma Roche seit Jahren mit der Vermarktung des bekannten Augenmedikaments (Eylea bzw. Lucentis) rivalisiert, hat die Herstellung der bereits bestehenden Produkte zeitig von den USA in ein Werk nach Irland zu exportieren begonnen.
Die Kapazitäten Amerikas der Firma sollen hierdurch in jene Lage versetzt werden, hohe Mengen für den heimatlichen Markt zu produzieren. Die Hoffnungen an Regeneron für die Versorgung in den USA sind hierbei sehr hoch, denn Washington hat diesem Unternehmen im Juli bereits 450 Mio. Dollar als Kostenbeitrag für eine Entwicklung des Präparates gegen Covid-19 zugesagt.
Jedoch würden die vorhandenen Ressourcen von Regeneron für die Produktion längst ausreichen, um den Markt und auch denn die restliche Welt im geplanten Ausmaß zu versorgen. Roche verfügt dagegen als weltgrößter Biotechnologiekonzern auf der Welt über erheblich mehr Kapazitäten. Dieses Unternehmen verdankt die starke Stellung bei der Produktion von Antikörpern in erster Linie der Tochterfirma Genentech in Kalifornien. Das Unternehmen Roche sieht sich ebenfalls in der Lage, wenigstens dreieinhalb Mal so viel des Covid-19-Medikaments herzustellen, wie Regeneron derzeit allein bereitstellen kann.